Aktionsbündnis Brandenburg: Neuruppiner Neonazis bei rechter Randale
Am 1. Mai verprügelten Neonazis im thüringischen Saalfeld Andersdenkende, warfen mit Steinen auf Journalisten und Polizisten. Mit dabei: Neuruppiner Neonazis, die bundesweit in der rechten Szene für einen Aufmarsch in der Fontanestadt am 6. Juni werben.
In Saalfeld – eine Stadt, die ungefähr so groß wie Neuruppin ist – ließ die thüringische Polizei den insgesamt etwa 700 Neonazis für ihre Demonstration große Freiräume; ein Fehler, wie sie inzwischen eingeräumt hat. Denn die Lage eskalierte: Am Rande des Aufmarsches wurden mehrere Jugendliche von Neonazis zusammengeschlagen und schwer verletzt, so berichten Augenzeugen.
Rund 300 Rechte formierten sich zu einem „schwarzen Block“. Es wurden Steine und Flaschen auf Journalisten, Gegendemonstranten und die Polizei geworfen. Die randalierenden Neonazis durchbrachen die eher spärliche Polizeibegleitung und nutzen das anschließende Chaos für weitere Angriffe auf ein Parteibüro und ein Jugendzentrum. Erst mit einem Tränengaseinsatz konnte die Polizei die Situation wieder unter Kontrolle bringen.
Ganz vorn im „schwarzen Block“ der Neonazis befanden sich zahlreiche Brandenburger Neonazis mit einem Transparent und Fahnen, die für den „Tag der deutschen Zukunft“ am 6. Juni in Neuruppin warben.
Die Demonstration in Saalfeld wurde von der Neonazi-Gruppierung „III. Weg“ organisiert, die seit kurzem auch in Brandenburg auftritt. Als Redner traten die Brandenburger Neonazis Matthias Fischer und Maik Eminger auf, die beide der Gruppe angehören. Fischer war im vergangenen Jahr im Zuge des Verbots seiner Organisation „Freies Netz Süd“ aus Bayern in die Uckermark gezogen. Eminger, aus Potsdam-Mittelmark, ist der Zwillingsbruder des im Münchner NSU-Prozess angeklagten, mutmaßlichen Rechtsterroristen André Eminger und seit Jahrzehnten im Neonazismus aktiv.
Ebenfalls am 1. Mai in Thüringen griffen rund 40 Neonazis eine Gewerkschaftskundgebung in Weimar an. Mehrere Personen wurden verletzt. Acht der später zeitweilig festgenommenen Rechten waren für diese offenbar geplante Attacke aus Brandenburg angereist.
Quelle: Aktionsbündnis Brandenburg