Linksunten Indymedia: Recherche-Doku zu Neonazis in Westbrandenburg [2014]

Die “Initiative gegen Rassismus und Neonazismus in Westbrandenburg” hat eine Recherche-Doku zu neonazistischen Organisationen, Aktivitäten und Übergriffen in Westbrandenburg veröffentlicht. Die Autor*innen ziehen als Fazit ihrer Analyse, dass die Etablierung neuer neonazistischer Netzwerke, das Auftreten neuer neonazistischer Aktionsgruppen, die steigende Zahl aktiver Neonazis, die deutliche Zunahme neonazistischer Aktivitäten und letztendlich die gleichbleibend hohe Gewalt gegen Geflüchtete im Jahr 2014 zeigt, dass die Herausforderung des organisierten Neonazismus mindestens mittelfristig ein bleibendes Thema in Westbrandenburg bleiben wird. Dort soll es ein erhebliches Potential an gefestigten Führungspersonal, welches sich berufen fühlt, das Milieu vor allem durch Aktionismus, insbesondere durch Veranstaltung von Aufmärschen und Kundgebungen – wie auch den TDDZ -, bei Laune zu halten und gleichzeitig Anknüfungspunkte an rassistische, völkische oder antisemitische Strömungen in der Gesellschaft zu suchen.

Zudem geben die Autor*innen einen Ausblick auf die Aktivitäten der “Freien Kräfte Neuruppin/Osthavelland” und die Bedeutung des “Tag der Deutschen Zukunft” (TDDZ) für die neonazistische Szene:

Mit den „Freien Kräfte Neuruppin/Osthavelland“ ist (…) eine feste Organisationsstruktur entstanden, die mit dem Selbstbewusstsein eines Vereines auftritt und kontinuierlich an einem überegionalen, parteiunabhängigen neonazistischen Netzwerk in Westbrandenburg arbeitet.  Diese Struktur dürfte milieuintern auch durch die Ausrichtung des „Tages der deutschen Zukunft“ im Juni 2015 eine bundesweite Aufwertung erfahren. Es droht so nicht nur die Gefahr permanenter Großversammlungen, sondern auch eine, mit wachsendem Selbstbewusstsein zunehmende Radikalisierung zur Durchsetzung machtpolitischer Interessen, die immer größere Drohkulissen gegen Geflüchtete oder politische Gegner*innen erzeugen könnte. Die ersatzlose Auflösung der  „Freien Kräfte Neuruppin/Osthavelland“ ist deshalb mehr als nötig.

Weiter zum Artikel zur Recherche-Doku: hier.